Im HIntergrund hören Sie den Sendebeitrag des WDR3 "TonArt" von Stephan Keim
Programm: 20.07. 2014 Burg
Hülshoff
1. Moderation:
1.1. Michel Corrette (1707 - 1795): Concerto
"Le Phénix" in D für vier Violoncelli
Allegro - Adagio -
Allegro
2. Moderation:
1.2. Schubert: Der
Jüngling auf dem Hügel (bearbeitet für vier Vc. von Matthias
Bonitz)
3. Moderation:
1.3. Jaques Offenbach (1819 - 1880): Quartett
für vier Violoncelli:
1. Adagio
& 2. Scherzo
1.4. Julius Klengel (1859 - 1933): Impromptu für 4 Celli op 30
P A U S E:
2.1. Peter I. Tschaikowsky (1840 - 1893): aus:
"Die Jahreszeiten" op. 37: Herbstlied
(bearbeitet für vier Vc. von Sergio Drabkine)
4. Moderation:
2.3.
M.Bonitz: Anna`s Arie aus der Montessori Oper nach Gedichten von Rabindranath
TAGORE (bearbeitet für vier Vc. von Matthias
Bonitz)
5. Moderation:
2.4.M.
Bonitz: Schöner See Wasseraug (Sarah Kirsch) Uraufführung
2.5.M. Bonitz: Der Weiher( Annette von Droste Hülshoff) Uraufführung
Presseresonanz:
ALLGEMEINE ZEITUNG
Gewitterböen erzwingen bei
Open-Air-Konzert mit vertonten Annette-Gedichten Umzug ins Trockene Droste-Genuss
draußen und drinnen
Havixbeck.
Draußen (geplant) und drinnen (notgedrungen) kamen die Besucher der ersten
Droste-Tage auf Burg Hülshoff jetzt in den Genuss klassischer Kabinettstückchen
von besonderer musikalischer Qualität. Nach Szenischen Lesungen (wir
berichteten) stand als Abschluss im Innenhof der Vorburg das „Hülshoffer
Sommerkonzert“ auf dem Programm. Sorgenvolle Blicke richeten sich schon zu
Beginn des Open Airs gen Himmel. Wird das Wetter halten? Bis zur Pause hielt
es, kurz danach fegten dann aber Gewitterböen den Musikern die Notenblätter von
den Pulten. Sie mussten ins Trockene flüchten, setzten das grandiose Konzert
aber im Restaurant-Café fort.
Von Manfred
van Os
Zum ersten
Mal hatte die vor zwei Jahren gegründete Droste-Stiftung zu Droste-Tagen
eingeladen. Die Sparkasse Westmünsterland unterstützte diese finanziell. Das
Cello-Quartett „Le Cerf“ der Hochschule für Musik Detmold (Klasse Prof. Xenia
Jankovic), mit Minja Spasic, Franziska Rees, Karl Simko und Nicole Wiebe)
machte bei dem Konzert auf höchst angenehme Weise auf sich aufmerksam.
Stilvoller Beginn mit dem Concerto „Le Phénix“ in D für vier Violoncelli von
Michel Corette, eine große Überraschung gab es mit der erst 21-jährigen
Mezzosopranistin Rebecca Blanz. Mit dem Lied „Der Jüngling auf dem Hügel“ von
Franz Schubert in der Bearbeitung für vier Celli von Mattias Bonitz, der das
Konzert moderierte, stellte sie sich vor. Die junge Sängerin überzeugte nicht
nur mit ihrer drei Oktaven weit reichenden kräftigen und ausdrucksstarken
Stimme, sondern auch durch eine sehr gute Artikulation.
Mit
Beiträgen von Jacques Offenbach und Julius Klengel ging es in die Pause. Die
Wolken indes wurden immer dunkler. Was tun? In der Vorburg weitermachen? Man
entschied sich, draußen zu bleiben und die Pause und das Programm zu verkürzen.
Schnell ging es mit dem Herbstlied Peter I. Tschaikowskys „Die Jahreszeiten“
weiter. Ganz wundervoll die Interpretation von Annas Arie aus der
Montessori-Oper nach Gedichten von Rabindranath Tagore durch Rebecca Blanz.
Zum Schluss
zwei Uraufführungen mit Liedern von „Schöner See Wasseraug“ von Sarah Kirsch
und direkt danach das Gedicht „Der Weiher“ von Annette von Droste zu Hülshoff,
die von Mattias Bonitz vertont und von Rebecca Blanz gesungen wurden. Mit dem
Vers „Er liegt so still im Morgenlicht“ fängt das Gedicht der Droste an. Kaum
war die Zeile verklungen, war es aus mit der Stille. Donnergrollen ertönte. Die
Musiker flüchteten in das Café-Restaurant der Hauptburg. Der Grund: Bei
Gewitter durfte die Veranstaltung nicht in der Vorburg fortgesetzt werden.
Die
Mikrophon- und Verstärkeranlagen waren rechtzeitig ins Trockene gebracht
worden, bevor der Himmel seine Schleusen öffnete. Schnell wurden die Notenpulte
wieder aufgebaut und die Uraufführungen mit „Schöner See Wasseraug“ und „Der
Weiher“ zu Ende gebracht. Der Komponist Matthias Bonitz nahm es gelassen. Das
sei doch nicht tragisch, meinte er.
Schade aber,
dass den Musikern nur ganz wenige Zuhörer in das Café folgten, denn die
Uraufführungen komplett zu erleben, machte schon Sinn. Die Zuhörer wurden mit
zwei Werken auf sehr hohem musikalischem Niveau und einer erneut brillierenden
Sängerin, von der man sicherlich noch hören wird, belohnt. Trotz aller
Wetter-Widrigkeiten war es ein gelungener und schöner Abschluss der Droste
Tage.
RUHRNACHRICHTEN 21.07.2014
Burg Hülshoff Gewitter
spaltete Sommerkonzert
HAVIXBECK
Eine erste Warnung des Deutschen Wetterdienstes vor schweren Unwettern im Kreis
Coesfeld gab es bereits am Sonntagmorgen. Doch von der ließ sich die
Droste-Stiftung, die das Sommerkonzert bei den Droste-Tagen auf Burg Hülshoff
veranstaltete, nicht beeindrucken. Genauso wenig wie von der offiziellen
Unwetterwarnung am Nachmittag. Das Prinzip Hoffnung funktionierte nur leider
nicht.
Die Pause
wurde abends angesichts aufziehender Gewitterwolken zwar noch verkürzt, doch
das reichte nicht mehr: Nach den ersten Windböen ergriff das Publikum
geschlossen die Flucht, Mezzosopranistin Rebecca Blanz und das Cello-Quartett
„Le Cerf“ brachen mitten in der Uraufführung der Arie „Schöner See Wasseraug“
von Matthias Bonitz das Konzert ab.
Kein Blitzableiter
Eine Erklärung an das Publikum gab es nicht. Doch diese hätte man sich
gewünscht. Im Programm stand nämlich der Satz: „Bei unzureichenden
Wetterbedingungen findet das Konzert nicht unter freiem Himmel statt, sondern
wird in die Vorburg der Burg Hülshoff verlegt.“ Doch ein Umzug in der Pause war
tatsächlich gar nicht möglich, wie Markus Fischer, Pressereferent des
Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), gestern auf Nachfrage erklärte:
„Weil die Vorburg über keine Blitzableiter verfügt, ist eine Nutzung bei
Gewitter untersagt.“ Der LWL, der als Behörde hinter der Droste-Stiftung steht,
teilte die Entscheidung der Verantwortlichen. Man habe gehofft, dass die
Gewitterfront haarscharf an der Burg vorbeiziehen würde.
Ins Restaurant verlegt
Die Detmolder Musikstudenten ließen sich vom Musizieren dennoch nicht abhalten.
„Wir haben drei Monate geprobt – jetzt wollen wir auch spielen“, erklärte
Cellistin Minja Spasic. Spontane Unterstützung erhielten sie von den Betreibern
des Restaurantes in der Burg, wo dann auch beide Werke von Matthias Bonitz zur
Uraufführung kamen. Wunderschön sang Blanz noch einmal „Schöner See Wasseraug“
nach einem Gedicht von Sarah Kirsch und „Der Weiher“ nach einem Gedicht von
Annette von Droste-Hülshoff.
Drinnen klang „Le Cerf“ mit Minja Spasic, Franziska Rees, Karl Simko und Nicole
Wiebe übrigens sehr viel homogener als auf der tontechnisch verstärkten
Open-Air-Bühne. Hoffentlich kann das Konzert noch einmal unter regulären
Bedingungen stattfinden. Es würde sich lohnen!
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