STUDIUM:
1972 bis 1978 Kontrabass
Studium an der Hochschule für Musik, Detmold bei Professor Walter Meuter.
Während der Studienzeit Mitwirkung
„Deutsche Bachsolisten“ Prof. Helmut Winschermann, „Deutsches
Bachorchester“ Prof. Ludwig Müller, „Kammerorchester Prof. Tibor Varga“,
„Detmolder Bläserkreis Prof. Jost Michaels“, Bachoratorien mit Kantoer Eberhard
Popp und Prof. Alexander Wagner.
BERUF:
ORCHESTERMUSIKER
1978 bis 2016 Kontrabassist
im "Westfälischen Sinfonieorchester" Recklinghausen, nach der Fusion
mit Gelsenkirchen jetzt „Neue Philharmonie Westfalen“.
Lehre:
Kontrabass Unterricht:
1973- 74: Grabbe Gymnasium
Detmold
1975 – 1986 Dozent „Junge
Sinfoniker OWL“ Bielefeld,
1979 – 1985 Musikschule
Lüdinghausen
1984 - 1996 Lehrauftrag für
das Hauptfach Kontrabass an der Hochschule für Musik, Detmold, Abtl.
Dortmund
Seit Sommersemester 1993
Lehrauftrag für das Fach Kontrabass an der TU Dortmund.
Konzertreihen:
1985 – 1992: Konzertreihe „Alte
Post“ in 48317 Drensteinfurt, Gründung und Konzept, Mitwirkung als
Kontrabassist
2014 – 2016: Openair Konzerte
im Rahmen der „Droste Tage“ Burg Hülshoff / Münster – Havixbek
Seit 2014 Gründung und
Konzept mit Moderation „Klassisches Open-Air Konzert“ im Rahmen des „Drensteinfurter
Kultursommer“
Discographie:
„Wundersame Reise nach Esmir“*:
Musik und Libretto nach dem Kinderbuch von Georg Klusemann: Matthias Bonitz
Künstler: Dr. Wolfgang
Mika (Sprecher), Duri Quartett Kassel, Gesang: Cordula Berner, Susanne
Kohnke,Marcus Billen, Thomas Reifenrath.
„Geigenbauer von Venedig“*: Musik und Libretto nach dem
Kinderbuch von Claude Clement: Matthias Bonitz
Künstler: Cordula
Berner (Gesang), Michael Schlechtriem (Cello) Turina Quartett Münster
Streichquartett, als Gast: Lucilla Weyer (Harfe) Frank Hanewinkel (Kontrabass)
Hans Gellings (Pauke.
„Venezianische Träume“
Text: Hermann Hesse, Musik: Matthias Bonitz
Künstler: Cordula
Berner (Gesang) Theo Heinrichs (Heckelphon), Assindia Quartett erschienen: Fa.
Heckel - Wiesbaden
„Siddhartha“* Tondichtung nach Hermann Hesse für
Cello und Klavier, Musik: Matthias Bonitz
Künstler: Michael
Schlechtriem (Cello), Peter Bortfeldt (Klavier)
„Siddhartha“ Tondichtung nach Hermann Hesse für
Cello und Orchester: Musik: Matthias Bonitz , erschienen bei: ebs Nr. 6128
Künstler: Julius
Berger (Cello) Württembergische Philharmonie Reutlingen Leitung: GMD Norichiko Imori
„Als treibe hier ein Herz zum Hafen“ Texte: Annette von Droste zu
Hülshoff, Sarah Kirsch,Hans Arp, Emmy Hennings; Musik: Matthias Bonitz
(erschienen: www.encora.de) Streaming: http://www.deezer.com/album/15797478
Künstler: Rebecca Blanz, Le Cerf
(Celloquartett), Mondsandquartett (Mezzosopran, Violine, Cello, Harfe)
„Metamorphosen“ Tondichtung „Die Stadt“ nach Theodor
Storm, Tondichtung „Le Taureau“ nach Pablo Picasso; Musik Matthias Bonitz,
„Suite Italienne“: Stravinsky (erschienen: www.encora.de)
Streaming: https://www.deezer.com/album/39556811
Künstler: Rebecca Blanz (Mezzosopran), Istvan Karacsonyi (Violine),
Gabriella Karacsonyi (Klavier), Pillwood Chun (Klavier)
„Casa die Bambini“ 3. Bild der Oper „Maria Montessori“
Libretto und Musik: Matthias Bonitz (erschienen: www.encora.de)
Streaming: http://www.deezer.com/album/39561181
Künstler: Anna-Sophie Brosig, Rebecca Blanz, Franziska Rees, Zoe
Knoop, Kinderchor Gesangsprojekt Max-Planck-Gymnasium Düsseldorf
mit * gekennzeichnete CDs erhältlich unter Impressum
KOMPOSITORISCHES SCHAFFEN:
Das kompositorische Schaffen von Matthias
Bonitz umfasst alle Werksgattungen. So entstand 1992 das Konzertstück „Fremde
Zeichen“ nach Gedichten von Ingeborg Bachmann, mit dem „Westfälischen
Sinfonieorchester“ in Recklinghausen uraufgeführt. Leitung: GMD W. Gillessen,
1997 zum 200. Todesjahr von Annette von Droste Hülshoff die fiktive
Kammeroper „Annette & George“ im Auftrage des Landschaftsverbandes
Westfalen Lippe, 1999 folgte die Operette „Gabrielle“ nach einer Jugendepisode
der Coco Chanel, 1996 Tondichtung Siddhartha frei nach Hermann Hesse: U.A.:
Düsseldorf (Fassung :Cello + Klavier), Orchesterfassung : U.A. 2. Juli
2002 in Calw: Solist: Julius Berger und Wuerttembergische Philharmonie
Reutlingen Leitung: GMD Iimori CD: ebs 6128, 1994 die Kinderoper „Wundersame
Reise nach Esmir“, 1999 Kinderoper „Geigenbauer von Venedig“, Oratorien, 1
Messe, Kammermusik.
"OM" Buddhistische Gesänge für: Solo Vc, Schlagzeug, Chor
Streicher: Uraufführung am 04. Juni 2010 im Gasometer Oberhausen
anlässlich der Kulturhauptstadt 2010: !SING-OF DAY. ""Le
Taureau" Tondichtung frei nach Pablo Picasso für großesOrchester:
Sept. 2010 . (Erstfassung: Violine + Klavier, erschienen beim label www.encora.de mit Istvan Karácsoniy und Pillwoo
Chun.Vertonungen der Gedichte: "Weiher", "Mondesaufgang",
"Durchwachte Nacht" von Annette von Droste zu Hülshoff im Kontext mit
Gedichten von Sarah Kirsch, Ilse Aichinger, Hans Arp, Emmy Hennings anläßlich
der DROSTE Tage
2014 / 2015 / 2016 auf Burg Hülshoff /Havixbeck. Diese Vertonungen sind auf CD
beim Label www.encora.de erschienen.
Picasso mit Noten
Matthias Bonitz ist ein Multi-Talent. Für seine ungewöhnlichen Kunstwerke bezieht der Mann am Kontrabass seine Inspiration von Malern und Schriftstellern. Zuweilen unternimmt er auch einen Ausflug in die Welt der Düfte
Von Elisabeth Höving, Recklinghausen.
Auf der Bühne brummt er wie ein Bär.Ganz tief, ganz sonor. Denn Matthias Bonitz ist der Mann am Kontrabass, dem dunkelsten und größten Streichinstrument im Sinfonieorchester. Nach Feierabend ändert sich die Tonlage des 56-jährigen Musikers der Neuen Philharmonie Westfalen, Dann greift er zu Papier und Stift und malt mit den schönsten Worten und hellsten Noten magische Märchenwelten und leuchtende Musiklandschaften. Matthias Bonitz ist ein musisches Multitalent. Er musiziert, komponiert, schreibt Romane. Seit 1978 streicht der Mann mit der grauen Künstlermähne den Kontrabass, zunächst im Westfälischen Sinfonieorchester Recklinghausen und seit 1996 bei der Neuen Philharmonie - nach der Fusion mit dem Gelsenkirchener Orchester. Den ganzen Tag über blickt Bonitz aufs Notenpult und spielt brav die Töne nach, die einst Bach, Beethoven und Brahms gesetzt haben. Im Kopf aber, da entstehen längst eigene Kompositionen. 'Inspiriert werden die von literarischen Erlebnissen, von Hermann Hesses Indien-Roman „Siddharta'' zum Beispiel oder von Texten der westfälischen Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Oder von Werken großer Maler. Und sogar von den unvergleichlichen Düften einer Coco Chanel. Die neueste Kreation von Matthias Bonitz feierte jetzt Uraufführung im Picasso-Museum in Münster. Nicht ohne Grund: Die Lithographie-Serie „Le Taureau" (Der Stier") des berühmten Spaniers hat den Kontrabassisten zur gleichnamigen Tondichtung inspiriert. Auf den Leib geschrieben hat er das 25-minütige Werk dem Marler Violinisten Andras Agoston, Konzertmeister bei der Neuen Philharmonie. In elf Varianten brachte einst Picasso den Stier aufs Papier. Naturalistisch, wuchtig, kubistisch, am Ende wie eine schlichte Höhlenzeichnung. Bonitz malt Picasso mit Noten nach. Beginnt mit einem freundlichen katalanischen Volkslied, macht die massige Gefährlichkeit des Stiers hörbar und lässt ihn am Ende, mit abnehmendem Künstlerstrich, immer zarter werden. Der Komponist weiß, was er einem Interpreten mit diesem Werk antut: „Es ist so schwer, da bin ich froh, dass ich es nicht selbst spielen muss." „Le Taureau" hat das Licht der Welt erblickt. Auch andere Werke des gebürtigen Baden-Württembergers, Sohn eines Kirchenmusikers, kamen längst zur Uraufführung. Wie die beiden wundersamen Kinderopern „Die Reise nach Esmir" oder „Der Geigenbauer von Venedig". Anderes schlummert aber noch in der Schublade. Darunter eine komplette Operette über die französische Mode-Legende Coco Chanel. Fast komplett zumindest. Das Libretto „Gabrielle" liegt in Buchform vor, der Klavierauszug ist komponiert: „Die Orchestrierung beginne ich erst, wenn ich eine Bühne gefunden habe." Die spätere Spitzen-Designerin wurde als Gabrielle Chanel in ärmlichste Verhältnisse hineingeboren. Bonitz faszinierte, wie sich die Schöpferin des „kleinen Schwarzen" hochgearbeitet hat, „obwohl sie ihre Herkunft immer verleugnet hat". Die Operette, komponiert im Stile der Klassiker des Genres („Da gibt's nichts Atonales.") versprüht einen Hauch von Chanel No. 5. Bonitz zeichnet den Weg einer Frau nach, deren sehnlichster Wunsch es war, die Operettenbühne zu erobern. Die Metamorphose der armen Schneiderin Gabrielle in die Luxus-Lady Coco in vier Akten. Damit geht Bonitz zurzeit Klinkenputzen bei Regisseuren, Dirigenten und Intendanten. Erfolgreich hat er das bereits mit seinen Märchenerzählungen rund um „Kater Carlos" getan. Eine Parabel auf den unschätzbaren Wert von Freundschaft und die Kraft der Musik. Bonitz, der an der Universtilät Dortmund Kontrabass unterrichtet, will auch dem Kater irgendwann die Flötentöne beibringen und den Text vertonen. Katzenmusik entsteht dabei sicherlich nicht.
„Herr Ribbeck“ im
Klassik-Gewand
RECKLINGHAUSEN. Bei
Matthias Bonitz gibt die Musik auch im Ruhestand den Ton an. Ehemaliger
NPW-Kontrabassist hat jetzt Fontane vertont.
Von Tina Brambrink
Fast 40 Jahre war er der
Mann der tiefen Töne bei der Neuen Philharmonie Westfalen (NPW). 2016
verabschiedete sich Kontrabassist Matthias Bonitz in den Ruhestand. Aber die
Musik gibt bei dem 67-Jährigen bis heute den
Ton an. „Keinen Tag, ach was, keine Stunde kann ich ohne“, lacht Matthias
Bonitz. Endlich ist die kompositorische Arbeit nicht mehr nur auf den
Feierabend beschränkt. Inspiriert von Literatur, Kunst oder Reisen entwirft das
Multitalent seit vielen Jahren eigene Musiklandschaften. Pünktlich zum 200.
Geburtsjahr von Theodor Fontane hat Matthias Bonitz just sein wohl berühmtestes
Gedicht „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ für Sopran, Cello und
Klavier vertont. Inzwischen ist das neueste Werk auch von jungen
Musikhochschülern eingespielt und auf Spotify im Netz veröffentlicht. Sogar das
Fontane-Archiv an der Uni Potsdam hat
sich die Komposition schon gesichert.
Seine Bühnenpremiere wird
der erste „Herr Ribbeck“ im
klassischen Musikgewand am 17. August beim
diesjährigen Drensteinfurter Musiksommer feiern. Dann allerdings ohne Klavier,
sondern in der Version als Cello-Quartett. Seit 2013 organisiert Bonitz das
Open-Air-Konzert vor der wunderschönen Kulisse des Wasserschlosses in seiner
Wahlheimat. Diesmal führt die musikalische Reise von Italien über Belgien bis
nach Südamerika. International sind auch die Interpreten von der
Musikhochschule Münster. Ein weiterer Höhepunkt wird Bonitz’ Vertonung des
Gedichtes „Weiher“ von Annette von Droste zu Hülshoff sein. Die Arbeiten der
westfälischen Heimatdichterin faszinieren ihn seit vielen Jahren. Nicht weniger
spannend war es für den Musiker, in die Welt des indischen
Literaturpreisträgers Rabindranath Tagore einzutauchen und seine Liebesgedichte
zu vertonen.
Die Vorbereitung bis zur
Ideenfindung sei das A und O beim Komponieren. Um seinen eigenen hohen
Qualitätsansprüchen zu genügen, arbeitet Matthias Bonitz bei der Recherche
immer mit ausgewiesenen Experten und authentischen Quellen zusammen. „Dann
kommt das eigentliche Kompositions-Handwerk ins Spiel, um alle Informationen in
emotionale Musik zu bündeln.“ Bei der Interpretation schwört er auf
Nachwuchstalente der Musikhochschule.
Aktuell hat Matthias
Bonitz Gedichte von Ingeborg Bachmann für eine Kammermusikbesetzung vertont.
Für November ist die Aufnahme geplant. Mit dem von ihm hochgeschätzten
Generalmusikdirektor Walter Gillessen am Pult hat das Westfälische
Sinfonieorchester schon Anfang der 90er zwei seiner Gedichtvertonungen von
Ingeborg Bachmann uraufgeführt. 2020 ist das Paul-Celan-Jahr, erste Ideen hat
Matthias Bonitz schon.
„Zu viel populäre Musik
schadet dem Klang“
Obwohl der Musiker viele
Konzerte besucht und zuletzt viele namhafte Orchester live erleben konnte, hat
er sein eigenes Orchester seit 2016 nicht mehr gehört. Ein Besuch sei jedoch
geplant. „Das hohe Maß an populistischer Musik bei Rasmus Baumann schadet dem
Klang“, ist der gebürtige Baden-Württemberger überzeugt. Er weiß, dass viele
anderer Meinung sind. Aber Mainstream war nie sein Ding. Was zählt, ist die
Qualität. „In diesem Zusammenhang empfehle ich die Äußerungen von Theodor
Adorno, der vor 50 Jahren starb, zur Ästhetik in der Kunst“, sagt Bonitz. Ein
Orchester wie die NPW brauche ein Profil, ein Alleinstellungsmerkmal. Der Klang
müsse sorgfältig entwickelt werden. „Dafür braucht das Landesorchester
Konzertreisen in große Säle und ausreichend Musiker, die offenen Planstellen
müssen wieder besetzt werden. Und gerade in der heutigen Zeit sollte der
Klassik-Austausch mit Partnerstädten wieder gepflegt werden.“
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